Banksparplan

Für Personen, die sich eine private Altersvorsorge aufbauen möchten und dabei eine sehr konservative und bodenständige Anlagestrategie bevorzugen, eignet sich ein klassischer Banksparplan wohl am besten. Während viele Kapitalanleger dieses Produkt als langweilig und spießig verspotten, ist es gerade für die Gruppe von Sparern, die bei der Geldanlage keinerlei Risiken eingehen wollen und zudem eine transparente und ohne weitergehende Fachkenntnisse kalkulierbare Kapitalanlageform wünschen, eine ideale Variante.

Ein Banksparplan ist einfach und verständlich gestrickt. Der Sparer zahlt regelmäßig einen gleichbleibenden Betrag ein, die Zahlweise ist im Normalfall monatlich, jedoch ist auch eine viertel-, halb- oder jährliche Zahlweise möglich. Je nach Ausgestaltung des Produktes sind gegebenenfalls auch Änderungen bei der Höhe des Sparbeitrages während der Laufzeit oder zusätzliche Einmalzahlungen möglich. Für das eingezahlte Kapital erhält der Kunde Zinsen. Da die Zinsen nicht ausgezahlt werden, sondern im Vertrag verbleiben, ergibt sich ein Zinseszinseffekt, der zusätzlich zum Wachstum des Kapitals beiträgt. Der Zinssatz ist in der Regel variabel und richtet sich nach dem jeweils aktuellen Zinsniveau am Kapitalmarkt. Andererseits gibt es jedoch auch Varianten mit Stufenzins, welche mit geringem Zinssatz beginnen, welcher sich mit zunehmender Laufzeit stufenweise erhöht. Über lange Sicht wirft ein Banksparplan daher selbstverständlich keine traumhaft hohen Renditen ab. Dennoch sind die Zinsen deutlich höher, als auf einem klassischen Sparbuch und dürften, Extremsituationen bei der Konjunkturentwicklung einmal außen vor gelassen, auch etwas höher ausfallen, als die Inflationsrate. Steuerlich unterliegen die Zinserträge der Abgeltungssteuer.

Das Hauptargument, sich für einen Banksparplan als private Altersvorsorge zu entscheiden, liegt zweifelsfrei darin, dass es keinerlei Verlustrisiko gibt. Der Anleger darf sich sicher sein, sein eingezahltes Kapital sowie die darauf gezahlten Zinsen auch wieder ausgezahlt zu bekommen. Positiv ist zudem, dass bei Banksparplänen fast keine zusätzlichen Kosten anfallen, da diese nahezu immer ohne jegliche Gebühren geführt werden. Vergleicht man dies beispielsweise mit Investmentfonds, bei denen Ausgabeaufschläge, Depot- und Verwaltungsgebühren anfallen, die in Summe durchaus einen nicht geringfügigen Kostenfaktor ausmachen, macht diese Kostenersparnis zumindest einen Teil der eventuell geringeren Rendite wieder wett. Grundsätzlich ist es auch möglich, einen Banksparplan als Riester-Vertrag abzuschließen. Dies eignet sich besonders gut für schon etwas ältere Personen, deren Renteneintrittsalter nur noch zehn bis fünfzehn Jahre in der Zukunft liegt. Sofern der Sparplan eine entsprechende Zertifizierung hat und alle weiteren Bedingungen für Riester-Verträge erfüllt, kann der Sparer die staatliche Förderung in Anspruch nehmen. In diesem Fall wird das angesparte Kapital zum Ende der Laufzeit des Vertrages in eine lebenslange Leibrente umgewandelt. Diese fällt dann allerdings, wie bei Riester Renten üblich, unter das steuerpflichtige Einkommen. Bei den großen Geschäftsbanken wird man aber wohl keine positive Antwort bekommen, wenn man nach einem Riester-Banksparplan fragt. Da die Institute bei dem Produkt keine großen Verdienstmöglichkeiten haben, sprich keine Vermittlungsprovisionen oder Gebühren einnehmen können, bieten diese Riester-Banksparpläne gar nicht erst an. In die Nische springen dagegen die eher kleineren Volksbanken und Sparkassen. Wer einen Banksparplan mit Riester-Förderung abschließen möchte, sollte sich daher zunächst im Internet informieren, welche Institute dieses Produkt zu welchen Konditionen anbieten.


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